Kampfmannschaft siegt am Ende mit "Köpfchen", Damen begeistern mit bärenstarker Leistung gegen Innsbruck.

SVG MHM Erl - SV Radfeld      3:0      Halbzeit: 1:0

Die Jungs vom Trainer-Duo Christoph Waldner und Didi Maurberger waren in diesem Spiel der klare Favorit, auch wenn mit Christoph Prantner und Elias Lageder die pfeilschnelle Flügelzange nicht zur Verfügung stand und auch Martin Trockenbacher und Martin Schwaiger mit Verletzungen ausfielen. Dafür kehrten Sebastian Maier, Andreas Rainer und Josef Wieser in den Kader zurück und das Team aus Erl begann auch entsprechend gut, machte gleich zu Beginn mächtig Alarm im Strafraum von Radfeld. Josef Wieser hatte in der 2., 3. und 16.Minute auch beste Chancen, doch fehlte da neben dem entscheidenden Punch, auch die Ruhe vor dem Tor. Thomas Schwaighofer hätte dann in der 22.Minute fast die Flanke von Sebastian Maier genutzt, doch auf der Linie stand noch ein Abwehrspieler und klärte für seinen schon geschlagenen Torwart. In der 30.Minute hielt dann der Innenpfosten einen gewaltigen Schuss von Kapitän Christoph Schwaiger stand und es blieb weiter beim 0:0. 60 Sekunden später legte Markus Moser den Ball per Kopf in den Lauf von Thomas Schwaighofer, diesmal ging der Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Die SVG MHM Erl wurde immer hektischer in der Spielweise und diese Nervosität zeigte sich auch in einigen Fehlpässen in der Vorwärtsbewegung, doch entweder klärten Michael Neuschmid, Andreas Rainer oder Goalie Patrick Schaffer den Ball oder die Gäste schlossen auch überhastet ab. In der 37.Minute scheiterte Josef Wieser nach Vorlage von Alex Jungmann und Thomas Schwaighofer am Torwart und in der 40.Minute scheiterte Thomas Eder mit einem wuchtigen Kopfball. Es schien mit einem 0:0 in die Pause zu gehen, da gab es in der 47.Minute noch einen Freistoß für die SVG MHM Erl. Florian Pichler brachte den Ball vor das Tor, "Langzeit-Urlauber" Sebastian Maier raste heran und schickte den Ball per Kopf zum 1:0 in die lange Ecke.

Diese Führung sollte der SVG MHM Erl doch für den zweiten Abschnitt mehr Ruhe geben, dachte sich so mancher Fan. Doch schon nach 120 Sekunden stockte dem Trainerteam und den Fans der Atem. Ein Fehlpass in der Vorwärtsbewegung und die Gäste aus Radfeld konterten über Muhammed Domurcuk. Dieser zog aus kurzer Distanz ab, Patrick Schaffer reagierte glänzend, Muhammed Domurcuk bekam den zweiten Ball, zog wieder ab, doch Patrick Schaffer hielt auch dieses Geschoss mit einem Riesenreflex. Auch in den nächsten Minuten wirkte man nicht wirklich Passsicher und Radfeld schnupperte am Ausgleich. Doch in der 55.Minute war es dann Florian Pichler, der eine Flanke per Kopf zum 2:0 ins Netz setzte und damit verschaffte man sich endlich mehr Ruhe. Die Gäste gaben sich aber nicht auf, versuchten selber den betriebenden Aufwand mit einem Tor zu belohnen und liefen in der 66.Minute in einen Konter, der zur Ecke führte. Markus Moser brachte den Ball auf den kurzen Pfosten, dort stieg Michael Neuschmid hoch und setzte den Ball per Kopf zum 3:0 ins Netz. Danach war die Partie entschieden und man spielte mit der Führung nun wesentlich entspannter. Dennoch fiel bis zum Abpfiff, trotz guter Gelegenheiten, kein weiterer Treffer und es blieb beim 3:0. Der Sieg ist, wenn man alle Chancen berücksichtigt, hochverdient. Allerdings zeigte man speziell in der ersten Halbzeit ein ungewohnt hektisches "Gesicht", was den Spielverlauf unheimlich schwer werden ließ und Nerven kostete. 
 
 
SVG Erl - SV Innsbruck      2:2       Halbzeit: 0:0
 
Die Damen vom SV Innsbruck kamen als Tabellenführer und Top-Favorit auf die Meisterschaft nach Erl und sendete mit dem Kantersieg am 1.Spieltag (7:1 gegen den letztjährigen Vize-Meister aus Angerberg), gleich eine klare Botschaft an die Liga. Die Damen der SVG Erl waren sich der schweren Aufgabe bewusst und bekamen eine klare Defensivtaktik vorgeschrieben und über schnelle Konter wollte man die Mädels vom SV Innsbruck entsprechend ärgern. Der SVI legte auch gleich los, gab Gas und wollte scheinbar möglichst schnell die Fronten klären. Angetrieben von Top-Stürmerin Nathalie Gasser, liefen die ersten Angriffe nur in eine Richtung, doch gut 25 Meter vor dem Tor stoppte die SVG diesen Drang nicht nur, sondern zeigte da schon erste feine Konter. Doch noch fehlten Denise Stegmayr, Verena Wieser oder auch Michelle Hauk, u.a. in der 22.Minute völlig frei vor dem Tor, ein wenig die Nerven und die Ruhe vor dem Tor. Es ging bis zur Pause weiter mächtig zur Sache, speziell Nathalie Gasser biss sich an Jessica Ploner und Hana Stuckenberger die Zähne aus und wenn ihr doch einmal die "Flucht" gelang, dann war Beatrice Rathgeb mit ihrer brutalen Schnelligkeit eben Endstation. So blieb es zur Pause beim gerechten 0:0.

"Bleibt ruhig, verteidigt weiter im Kollektiv und lasst euch nicht locken, dann wird Innsbruck irgendwann in einen Konter laufen", so die Trainer zur Pause. Die zweite Halbzeit verlief zunächst ähnlich, Innsbruck hatte mehr vom Spiel, Erl hingegen kämpfte um jeden Meter, wartete geduldig auf die Konterchancen. Und diese Chance kam, denn in der 63.Minute eroberte man den Ball im Mittelfeld und Michelle Hauk wurde von Anna Sieberer entsprechend auf die Reise geschickt. Michelle Hauk schickte den Ball auch im richtigen Moment durch die Schnittstelle der Abwehr und von der rechten Seite stürmte Verena Wieser in den Strafraum, schickte die Vorlage zum 1:0 ins Netz. Innsbruck versuchte sofort zu antworten, doch vor der Abwehr fehlten einfach die Ideen. So musste der Zufall helfen, als Nathalie Gasser in der 67.Minute einmal entwischen konnte, ihr Schuss rutschte Torfrau Bianca Mauracher am Ende unglücklich durch die Beine und trudelte zum 1:1 ins Netz. Es ging weiter mächtig zur Sache, beide Teams gaben alles, bekämpften sich zwischen den Strafräumen auf jeden vorhandenen Zentimeter an Spielfläche, machten mit dem packenden Spiel auch wahrlich Werbung für den Frauenfußball. In der 80.Minute gab es einen Freistoß für das Team aus Innsbruck. Der Ball flog vor das Tor,Marika Rietzler war der Gegenspielerin entwischt und da die Torfrau von Erl auch noch wegrutschte, hieß es plötzlich 1:2. Innsbruck wähnte sich sicher, zu sicher, denn 120 Sekunden später setzte sich Michelle Hauk auf der linken Seite durch und flankte den Ball scharf und flach ins Zentrum. Verena Wieser kam im ICE-Tempo an und donnerte den Ball unter dem Jubel der 180 Zuschauer zum 2:2 in die Maschen. Anna Maurberger, Kapitänin der Erler Mädels, feuerte das Team an, in den letzten Minuten nochmal bissig in den Zweikämpfen zu sein, die eigene Hälfte entsprechend zu verteidigen und beim Schlusspfiff rissen die Mädels und Damen aus Erl die Arme hoch, denn es blieb beim hochverdienten 2:2. "Es war ein packendes, teilweise ein rasantes Spiel mit einem auf und ab der Gefühle, aber eben auch ein sehr faires Spiel, einfach Werbung für den Frauenfußball", so Co-Trainer Mario Petras.
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