0:3 nach 16 Minuten! Erl erwischte beim Spiel in Hall einen "Alptraum-Start"


SV Hall 1b - SVG MHM Erl   4:3    Halbzeit: 3:1

Vor dem Spiel musste Coach Franz Loidhold noch improvisieren, denn mit Josef Wieser und Goalie Patrick Schaffer fielen kurzfristig zwei wichtige Akteure aus. Für Patrick Schaffer ging Josef Haselsberger, ein Urgestein der SVG Erl, ins Tor und machte seine Sache über 90 Minuten richtig gut. Allerdings erwischte die SVG MHM Erl einen "Alptraum-Start" in diese Partie, denn man bekam die Gastgeber in der Anfangsphase überhaupt nicht in den Griff. Zwischen der Defensive und der Offensive offenbarten sich dabei deutliche Lücken und  der SV Hall brachte so immer wieder seine wendigen und schnellen Stürmer in diese Halbräume, was schon in der 3.Minute eine erste Konsequenz haben sollte. Onur Özgen marschierte da ohne jeglichen Gegnerdruck in Richtung Tor von Erl, sein Zuspiel in die Schnittstelle brachte Mustafa Eskin an den Ball und dieser setzte das runde Leder zum 1:0 in die Maschen. Die Gastgeber gaben auch in den nächsten Minuten den Ton an, ließen den Ball und den Gegner laufen, und kamen dem Tor der SVG MHM Erl immer wieder gefährlich nahe. In der 8.Minute marschierte Mustafa Eskin auf der rechten Angriffsseite durch, seine Flanke konnte Michael Neuschmid zunächst klären, doch Balasz Attila Katz bekam den zweiten Ball, versetzte seinen Gegenspieler und jagte das Spielgerät zum 2:0 in die Maschen. Die Loidhold-Elf fand in dieser Phase weiter einfach keinen Zugriff auf dieses Spiel, die Abstände zum Gegenspieler blieben zu groß und das nutzten die spielstarken Haller Löwen für weitere Nadelstiche. In der 16.Minute wurde Manuel Person auf der linken Seite zu Fall gebracht. Kristijan Tavic brachte den Ball vor das Tor, Petar Dzodan rauschte heran und köpfte den Ball unbedrängt zum 3:0 ins Netz. Coach Franz Loidhold reagierte kurz danach und nahm mit Martin Maier eine Offensivkraft vom Platz und brachte mit Alexander Jungmann einen zusätzlichen defensiven Akteur. Diese Maßnahme brachte auch mehr Ruhe ins Spiel bzw. man stand in den Halbräumen nun etwas kompakter und konnte selber auch erste Angriffe setzen. In der 21.Minute tankte sich Thomas Schwaighofer durch und sein Schlenzer von der Strafraumgrenze flog knapp am langen Pfosten vorbei. 120 Sekunden später setzte Simon Schett eine Ecke von Martin Schwaiger ebenso knapp über das Tor. In der 28.Minute spielte Erl so, wie man es von diesem Team eigentlich gewohnt war. Man übte Druck auf den ballführenden Akteur aus und nach der Balleroberung folgte die schnelle Spielverlagerung. Florian Pichler und Martin Schwaiger brachten Christoph Prantner an den Ball. Dieser zog mit Tempo an seinem Gegenspieler vorbei, lupfte den Ball auch über den Torwart, doch Kristijan Tavic verhinderte den Einschlag. Vom SV Hall sah man dann in der 34.Minute wieder einen dieser schnellen Angriffe. Mustafa Eskin marschierte dabei aus der eigenen Hälfte los, vorbei an Freund und Feind, und bediente Zakaria Vayz. Dieser setzte sich in den Strafraum ab, nahm Maß und wurde doch noch rechtzeitig von Michael Neuschmid am möglichen 4:0 gehindert. In der 43.Minute gab es an der Mittellinie einen Freistoß für Hall. Während noch mit dem Schiedsrichter diskutiert wurde, führte Hall den Freistoß aus. Balasz Attila Katz trieb den Ball schnell in Richtung Tor von Erl und bediente Manuel Person. Dessen Torschuss wurde zunächst von Simon Schett geblockt, doch Balasz Attila Katz bekam den Nachschuss und Josef Haselsberger musste schon Kopf und Kragen riskieren um den nächsten Treffer zu verhindern. Kurz vor der Pause ergab sich dann für Thomas Schwaighofer die Chance zum 1:3, als Elias Lageder sich mit Wucht über die rechte Seite durchsetzen konnte und den Torjäger von Erl in Position brachte. Leider bekam Thomas Schwaighofer keinen Druck hinter den Ball und so hatte der Goalie von Hall, auch aus kurzer Distanz, kein Problem mit dem Abschluss. In der Nachspielzeit gab es dann einen weiten Einwurf von Thomas Eder auf Christoph Prantner. Dieser umkurvte seinen Gegenspieler und wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Christoph Schwaiger sicher zum 1:3, was zugleich auch der Pausenstand war.

Das 3:1 für den SV Hall war bis dahin verdient, denn man erspielte sich halt ein Übergewicht an Torchancen, zeigte oft schnellen und zielstrebigen Fußball, während die SVG MHM Erl den nötigen Biss und den Elan in den Zweikämpfen, im Pressing und im schnellen Umschaltspiel vermissen ließ. Coach Franz Loidhold hatte durch die Hereinnahme von Alexander Jungmann und Elias Lageder schon in Halbzeit 1 reagiert und so hofften die Zuschauer und Fans noch auf einen spannenden zweiten Abschnitt.

Und die Hoffnung bekam auch Nahrung, denn die ersten Minuten in der zweiten Halbzeit gehörten der SVG MHM Erl. Die Defensive agierte viel höher, man kam besser in die Zweikämpfe, und auch die Angriffe sahen nun zielstrebiger aus. In der 51.Minute wurde ein Angriff der SVG durch ein taktisches Foul unterbunden. Florian Pichler legte sich den Ball auf der rechten Seite, gut 25 Meter vom Tor entfernt, zurecht. Es folgte ein satter Schuss, der länger und länger wurde und im langen Eck an den Pfosten klatschte und von dort ins Tor flog. Es hieß aus Sicht der SVG MHM Erl "nur" noch 2:3 und pötzlich schien man im Spiel angekommen zu sein. Doch wenige Sekunden später stockte so einigen Personen auf Seiten von Erl der Atem, denn Ömer Senol war auf der linken Seite entkommen und seine Flanke fand den völlig freistehenden Luka Stefanovic. Doch dessen Kopfball flog um wenige Zentimeter am Tor vorbei. In der 54.Minute versuchte es Simon Schett mit einem wuchtigen Weitschuss, auf dem sehr nassen und rutschigen Boden nicht die schlechteste Idee, doch Niklas Gsaxner hielt das Geschoss sicher fest. 120 Sekunden später setzte sich Christoph Prantner einmal mehr von seinem Gegenspieler ab und legte den Ball für Florian Pichler ab. Dessen Distanzschuss wurde gefährlich, denn ein Verteidiger fälschte das Leder gegen die Laufrichtung vom Torwart ab, flog aber links am Pfosten vorbei. In der 58.Minute zeigte Ömer Senol ein Solo vom feinsten, für Technikliebhaber ein wahrer Augenschmaus. Zwei Verteidiger standen dabei, passend zum Wetter, im Regen und Balasz Attila Katz verpasste, nach der genialen Vorlage, aus kurzer Distanz eine mögliche Vorentscheidung. In der 67.Minute gab es dann einen Freistoß für den SV Hall, Manuel Person legte sich den Ball gut 20 Meter zentral vor dem Tor zurecht. Es folgte ein gefühlvoller Schuss über die Mauer und der Ball schlug unhaltbar zum 4:2 im Kreuzeck ein. Doch noch gaben sich die Männer um Kapitän Christoph Schwaiger und Florian Pichler nicht auf, denn in der 75.Minute schickte Simon Schett einen langen Ball nach vorne. Christoph Prantner setzte entschieden nach und marschierte ebenso entschlossen in den Strafraum. Dort gab es einen feinen Doppelpass mit Martin Schwaiger zu sehen und am Ende schob Christoph Prantner den Ball zum 3:4 ins Netz. Nun riskierte die Loidhold-Elf noch mehr und so ergaben sich auch Räume für die wieselflinken Haller Löwen. Und in der 79.Minute fuhr man so einen Konter. Luka Stefanovic bediente Ömer Senol. Dieser schickte Onur Özgen auf die Reise, der sich im Strafraum durchsetzte und frei vor Josef Haselsberger auftauchte, doch der Routinier der SVG behielt mit einer tollen Parade die Oberhand. 120 Sekunden später versetzte Christoph Prantner seinen Gegenspieler und versuchte es aus der Distanz. Doch Niklas Gsaxner hielt den Ball einmal mehr sicher fest. Es liefen die letzten Minuten und Erl nahm nochmal Anlauf. Diesmal feuerte Christoph Schwaiger das Spielgerät aus knapp 20 Meter auf den Kasten der Gastgeber. Der Torwart tauchte erneut rechtzeitig runter und wehrte den Ball zur Seite ab. Florian Pichler eroberte den Ball allerdings nochmal und sein scharfer Flachpass in den Fünfmeterraum des SV Hall rauschte leider an Freund und Feind vorbei. So blieb es am Ende bei der 3:4 Niederlage für die SVG MHM Erl. Diese geht, wenn man die Chancen in beiden Halbzeiten betrachtet, in Ordnung. Gleichwohl steht für diese Niederlage auch die "Alptraum-Viertelstunde", wo man nie einen Zugriff auf die Gegenspieler bekam und dadurch schon früh einem deutlichen Rückstand nachjagen musste. Nun heißt es "Mund abwischen" und am kommenden Wochenende den neuen Tabellenführer aus Aschau auf den Zahn fühlen.
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